Das ehemalige hohenlohische Residenzstädtchen Kirchberg liegt malerisch über dem Jagsttal. Die Oberstadt, das „Städtle“, wird vom Stadtturm, der wie ein überdimensionaler Bleistift die Szenerie überragt, von der Stadtkirche und von der größten Schlossanlage Hohenlohes geprägt. Besondere Anziehungspunkte sind alljährlich der Stadtfeiertag mit Mittelaltermarkt Ende Februar, der Büchermarkt im Juni, das Hofgartenfest im Juli und der Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende. Zum kulturellen.... [Mehr über Kirchberg an der Jagst]
Ende des 18. Jahrhunderts schuf Fürst Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe-Kirchberg (1729-1819) auf einer Anhöhe gegenüber dem Kirchberger Schloss einen besonderen Blickfang: einen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild - inklusive achteckigem Aussichtsturm ("Belvedere"), Teehaus im neugotischen Stil und künstlichen Ruinen, vom Torbogen bis zur gotisch wirkenden Kapelle. Mit diesem zeittypischen "begahbaren Landschaftsgemälde" setzte der Fürst einen bewussten Kontrast zu dem barocken Hofgarten mit seiner straffen Symmetrie und starren Formen. Zu Ehren der Fürstin erhielt das fast fünf Hektar große Gelände den Namen "Sophienberg".
In den Jahren 2021 bis 2023 wurden die Gartenanlage und die Bauwerke instandgesetzt. Nach Jahrzehnten im Dornröschenschlaf ist dieses Gartendenkmal nun wieder in seiner ursprünglichen Schönheit zu erleben. Der Eintritt ist frei.
Gartendenkmal Sophienberg
Stadt Kirchberg
74592 Kirchberg
www.kirchberg-jagst.de
Das ehemalige Residenzschloss der Fürsten von Hohenlohe-Kirchberg ist der Sitz der mit der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall verbundenen Stiftung „Haus der Bauern“, die das feudale Ensemble zu einer überregionalen Bildungs- und Begegnungsstätte ausgebaut hat. Im Zuge dessen entstanden auch das Biohotel Schloss Kirchberg und das Schlosscafé. Eine im Schloss ansässige Künstlergruppe bereichert das kulturelle Leben mit Ausstellungen und Veranstaltungen.
Die Schlossgebäude gruppieren sich um drei Höfe herum. Die ursprüngliche Burganlage, deren Ursprünge bis in das Jahr 1240 zurückgehen, wurde unter Graf Ludwig Kasimir von Hohenlohe von 1590 bis 1597 zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss umgestaltet. Mit der Erhebung des Hauses in den Fürstenstand entstand unter Carl August von Hohenlohe nach Plänen des Ansbacher Hofbaudirektors Leopoldo Retti ab 1738 die größte barocke Residenzanlage im Hohenloher Land. Nach dem Aussterben der Linie Hohenlohe-Kirchberg im Jahr 1861 ging es in Öhringer Besitz über und diente bis 1945 als Museum. Danach beherbergte es bis 2009 als Alten- und Pflegeheim, in Teilen der Anlage befand sich bis ein 1964 das Internat Schloss-Schule Kirchberg.
Die Innenausstattung des Schlosses befindet sich heute im Schloss Neuenstein bei Öhringen. Der jederzeit zugängliche Schlosspark westlich des Schlosses stammt aus dem späten 18. Jahrhundert. Hier sind Gartenskulpturen aus Stein sowie ein seltenes Beispiel für ein Gartenhäuschen mit dekorativen Landschaftsmalereien zu bewundern. Mehr zur Geschichte
Schloss Kirchberg
Stiftung Haus der Bauern, Ulrike Gabert
Schlossstraße 16/3
74592 Kirchberg an der Jagst
Telefon +49 (0) 7954 921547-0
ulrike.gabert@hdb-stiftung.com
www.hdb-stiftung.com
Der barocke Hofgarten weist eine Besonderheit auf: Er wurde nicht, wie andernorts üblich, direkt am Schloss angelegt. Bedingt durch die beengten räumlichen Verhältnisse, die die Lage des Schlosses auf einem Bergsporn mit sich bringt, war dies nicht möglich. Daher wurde er in die ehemalige Vorstadt ausgelagert und durch den „Neuen Weg“ mit dem Schloss verbunden.
Zu der glockenförmigen Grünanlage gehören zwei Wasserbassins und die Orangerie mit Richtung Süden ausgerichteter Fensterfläche. Als typisches Zeugnis barocker Gartenarchitektur wurde sie 1749/50 nach einem Plan des Hofmalers Johann Valentin Tischbein erbaut. Nach aufwändiger Sanierung im Jahr 1983 wird sie heute als Raum für Ausstellungen genutzt.
Nach Jahrzehnten im Dornröschenschlaf, ausgiebigen vorbereitenden Studien und schließlich den Revitalisierungsmaßnahmen von 2021-2023 ist der Landschaftsgarten Sophienberg, eine Schöpfung des Fürsten Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe-Kirchberg aus dem 18. Jahrhundert, seit September 2023 wieder in seiner ursprünglichen Schönheit zu erleben.
Hofgarten und Orangerie
Poststraße 21
74592 Kirchberg an der Jagst
kirchberg-jagst.de
Der einstige fürstliche Fußweg führt entlang der Schloss- und Stadtmauer und ist heute ein beliebter Spazierweg. Er verbindet das Schloss mit dem etwas entfernt liegenden barocken Hofgarten mit Orangerie, der wegen der Topographie nicht direkt am Schloss angelegt werden konnte.
Der "Neue Weg" ist mit Gartenarchitekturen und Staffagebauten ausgestaltet. Besucher passieren unter anderem zwei steinerne Löwen, ein Gartenhaus mit Wandmalereien "italienische Landschaften" von Hofmaler Johann Valentin Tischbein aus dem 18. Jahrhundert, die "Katharinenruhe" unterhalb des Kirchturms, eine künstlich 1795 errichtete Turmruine aus Steinen des Bergfrieds der staufischen Burgruine Leofels mit gotischen Fenstern, Putten-Kopien von Figuren im Park Veitshöchheim.
"Neuer Weg"
Neuer Weg
74592 Kirchberg an der Jagst
www.kirchberg-jagst.de