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Langenzenn

      Burgen & Schlösser

Langenzenn ist durch seine historische Klosteranlage im Herzen des Ortes und durch sein reges in die Umgebung  hinausstrahlendes kulturelles Leben bekannt. Dafür stehen seit Jahrzehnten die Klosterhofspiele und die Hans-Sachs-Spielgruppe, die sich fest als Volkstheater im Kulturhof etabliert hat und weit über die Grenzen der Region bekannt ist. Direkt am Flüsschen Zenn, nur wenige Schritte jenseits der Stadtmauer, erstreckt sich die Zennoase, eine Freizeitzone mit öffentlichen Gärten, Bewegungsparcours,.... [Mehr über Langenzenn]



Lanzenn Panorama ©HaVoHildebrand  Langenzenn - Kirche und Klosteranlage
Langenzenn - Kirche und Klosteranlage.

Klosterhof Langenzenn

Das Kloster bildet nördlich der Kirche eine Dreiflügelanlage mit hohen Speicherdächern. Die Gebäude sind aus Sandsteinquadern errichtet, lediglich im Hof des Kreuzgangs bestehen die Obergeschosse aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. An der Südwand des Westflügels befindet sich eine Engelskonsole mit der Jahreszahl 1467 auf einem Spruchband, während auf einer Gewölberippe des westlichen Kreuzgangflügels 1468 aufgemalt ist, zwei Daten, welche die Bauzeit des Klosters überliefern nach dem Niederbrennen durch einen Würzburger Haufen 1460.

Das Obergeschoss des Westflügels bewohnte einst der Propst, der Klostervorstand, das Erdgeschoss barg die Küche, die mit vier Kreuzgratgewölben ausgestattet ist, und Vorratsräume. Der repräsentative Nordflügel besaß einst im Obergeschoss die Mönchszellen; denn nach der Raudnitzer Reform waren sie zum Zweck eifrigeren Studiums von einem gemeinsamen Dormitorium (Schlafraum) dispensiert. Die beiden Giebelwände sind hier wie üblich mit großen Mittelfenstern als Lichtspender ausgestattet, sonst sieht man eigentlich nur noch im Erdgeschoss die originalen zweiteilen Rechteckfenster. Das Refektorium (Speisesaal) nahm einst die ganze Nordwestecke des Erdgeschosses ein, dessen mächtiger Unterzugsbalken, der auf hölzernem Stützpfeiler ruht, den Raum in zwei Schiffe teilt. Am Pfeilerkapitell sind in Kerbschnitt-Technik eine männliche Figur und Maßwerk eingeschnitten. An der östlichen Giebelspitze sitzt eine erst jüngst ziemlich erneuerte Dämonenmaske. Der gesamte Nordtrakt ist unterkellert, wobei man die Gewölbe von der Klosterstraße aus ebenerdig betreten kann.

Der Ostflügel ist mit dem Kloster nur durch den Kreuzgang verbunden. Seine Dachanlage mit einem nach Norden weisenden Fachwerkgiebel setzt sich deutlich von den übrigen Klosterbauten ab. Das Erdgeschoss birgt den fünfjochigen, kreuzrippengewölbten Kapitelsaal, den Versammlungssaal der Chorherren, heute evangelischer Gemeindesaal, während das innen durch Fachwerk unterteilte Obergeschoss vielleicht einst die Wohnungen der Gäste und der Pfründner aufwies. Zum Marktplatz hin öffnet sich der Bau durch ein profiliertes Spitzbogenportal. Die beiden Steinmetzzeichen darüber lassen sich in Nürnberg (Weinstadel) und Wendelstein (Kirche) nachweisen.

Über dem südlichen Kreuzgangflügel befindet sich der sogenannte Taubenhof, wo sich einst die Mönche zum gemeinsamen Zug in das Gotteshaus gesammelt haben. Die Treppenaufgänge im Nord- und Ostflügel sowie die hölzernen Türen an Ost- und Westportal gehören der Biedermeierzeit (wohl 2. Viertel des 19. Jahrhunderts) an.

Der Kreuzgang ist der in Mittelfranken am besten erhaltene. Die Rippengewölbe besitzen mitunter reliefierte Schlusssteine, nur im Südflügel zieht sich über dreieinhalb Joche ein Netzgewölbe hin. 1893 – 1895 ergänzte man z.T. das Fenstermaßwerk und die Gewölberippen. Nach Süden brach man 1803 ein großes Portal als Wageneinfahrt ein, gleichzeitig zerstörte man wohl die selten anzutreffende Brunnenkapelle des Nordflügels, an die nur noch die Mauerbossen erinnern. Aufgrund der Steinmetzzeichen, die teilweise wieder in Nürnberg anzutreffen sind, lassen sich drei Arbeitsgruppen unterscheiden, die gleichzeitig an Kloster und Kreuzgang gearbeitet haben.

An der Wand des Westflügels sind seit 1974 die Grabsteine für Dorothea von Seckendorff (geb. von Aufseß, verst. 1465) und für die Pröpste Peter Imhof und Konrad Burger angebracht, im Boden des Südflügels eine Vertiefung, wo der sagenhafte Klosterbeck bestattet sein soll, und an der Wand seit 1954 die Kriegergedenkstätte. 

Auszug aus dem Heimatbuch von Langenzenn, 
Verfasser Dr. Michael Kroner


Klosterhof Langenzenn
Klosterstraße
90579 Langenzenn
www.langenzenn.de

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