Seßlach, das „Oberfränkische Rothenburg“, scheint von der Zeit unberührt geblieben zu sein. Der mittelalterliche Stadtkern ist von einer vollständig erhaltenen Stadtmauer mit drei Toren umgeben, die am Wochenende geschlossen werden. Dann geht es nur zu Fuß durch die Stadt und Besucher genießen ungestört das Flair vergangener Tage. Aufgrund seiner ganz besonderen Atmosphäre gehörte Seßlach auch zu den Drehorten der Filme „Luther“ und „Räuber Hotzenplotz“.
Das Kommunbrauhaus ist eines der wenigen noch aktiven Gemeindebrauhäuser in Deutschland. Hier wird das Bier nach dem seit 1335 bestehenden Braurecht gebraut und muss in Fässern, Kannen oder Eimern abgeholt werden.
837 erstmals schriftlich erwähnt, fiel Seßlach 1120 an das Bistum Würzburg, von dessen Herrschaft es sich mehrfach lösen wollte. Dabei wurde der Ort 1244 bei einem Konflikt zwischen Herzog Otto VIII. von Meranien und dem Hochstift Würzburg zerstört. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer dem Ort Stadt- und Befestigungsrecht. Erneut gegen das Würzburger Hochstift gerichtet, schloss sich Seßlach um Reichsunmittelbarkeit zu erlangen 1399 dem Elfstädtebund an, der jedoch 1400 in der Schlacht bei Bergtheim zerschlagen wurde. Auch der Kampf um mehr Unabhängigkeit im Bauernkrieg 1525 endete für den Ort tragisch, da der Würzburger Bischof fünf Rädelsführer auf dem Marktplatz enthaupten ließ. 1632 wurde die Stadt im Dreißigjährigen Krieg verwüstet. 1810 fiel Seßlach an das Königreich Bayern.