Zu beiden Seiten des Kochers wachsen die Bauten der Altstadt steil aus dem Tal empor, verbunden durch unzählige "Stäffele". Überdachte Brücken, imposante mittelalterliche Gebäude aus Stein wie der mächtige Keckenturm oder der Adelshof, Türme, Fachwerkhäuser und enge Gassen erzählen 2500 Jahre Geschichte. Auf dem wunderschönen Marktplatz vereinen sich Baustile aller Epochen - vom romanischen Kirchturm bis zum barocken Rathaus - zu einem eindrucksvollen Bild.
Publikumsmagnete sind das Hällisch-Fränkische Museum, das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen, die Kunsthalle Würth und die Johanniterkirche. Das kulturelle Aushängeschild par excellence sind das sommerliche Freilichttheater auf der Monumentaltreppe vor St. Michael und die Aufführungen im Rundbau des Neuen Globe auf der Kocherinsel.
In Schwäbisch Hall gewannen bereits die Kelten ab etwa 500 vor Christus Salz. Die Siedlung Hall wird erstmals 1156 erwähnt. Nach ihr benannt wurde der hier geprägte, als „Euro des Mittelalters“ geltende Heller. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich Schwäbisch Hall zu einer Reichsstadt mit großem Herrschaftsgebiet. Weder der Dreißigjährige Krieg noch der Stadtbrand von 1728 konnten den auf Salzgewinnung, Salz- und Weinhandel basierenden Wohlstand dauerhaft schwächen. Mit der Okkupation durch Württemberg endete 1802 die Eigenstaatlichkeit. Obwohl der Staat die Saline 1925 schloss, lebt das Salzsieder-Brauchtum weiter. Alljährlich sind das Kuchen- und Brunnenfest an Pfingsten und der "Tag des Salzes" im Oktober feste Termine im Veranstaltungskalender.
Die Industrialisierung beschleunigte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts, ebenso gewannen der Tourismus und der Dienstleistungsbereich an Bedeutung. Der Zweite Weltkrieg endete ohne größere Zerstörungen. Heute ist die Stadt ebenso wichtiger Wirtschafts- und Dienstleistungsstandort wie überregional ausstrahlendes Kultur- und Bildungszentrum mit Sitz eines Goethe-Institutes.