Weinsberg Auf einem der Kegelberge, die die Landschaft rund umWeinsberg prägen, thront die Burgruine Weibertreu. Ihren Namen hat sie von der historischen Begebenheit um die „Treuen Weiber von Weinsberg“. Als sie freien Abzug mit „allem, was sie tragen konnten“ erhielten, trugen sie statt der persönlichen Habe ihre Männer aus der Burg. Im Bauernkrieg 1525 zerstört, diente die Burg fast 300 Jahre lang als Steinbruch, bis der Arzt und Dichter Justinus Kerner sich ihrer annahm. Ganz im Geist der Romantik gründete er 1823 den „Frauen-Verein zu Weinsberg“ um den weiteren Verfall der Anlage aufzuhalten. Seine geniale Idee, jeder Spenderin zum Dank einen Ring mit einem Steinchen von der Burgruine zu schenken, fand auch überregional Beachtung und trug wesentlich zum finanziellen Erfolg dieses frühen Denkmalschutzprojektes bei. Die Weibertreu gehört dem Frauenverein bis heute. Sie ist in einem kurzen Fußweg vom Parkplatz „Grasiger Hag“ zu erreichen. Stadtführung Tourist-Information Rathaus · Marktplatz 11 · 74189 Weinsberg Tel. +49 (0) 7134 512-0 stadt@weinsberg.de · www.weinsberg.de Burgruine Weibertreu Der Name ist in Weinsberg Programm. Mitten im Ort befindet sich das renommierte Staatsweingut. Gegründet 1868, ist es die älteste Weinbauschule Deutschlands. Neuzüchtungen wie Kerner, Dornfelder und Acolon haben hier ihren Ursprung. Im Verkaufsraum sind erlesene Wein- und Sektspezialitäten sowie regionale Köstlichkeiten zu erwerben. Im 19. Jahrhundert, zur Zeit der Romantik, war der Arzt, Dichter und Okkultist Justinus Kerner die zentrale Figur für Weinsberg. Durch seine außergewöhnliche Persönlichkeit wurde sein Wohnhaus zum Treffpunkt der Romantiker in Schwaben und zog Größen wie Nikolaus Lenau und Ludwig Uhland an. In Aufsätzen und Gedichten verherrlichten sie die Stadt und ihre Burg. Seine Wirkungsstätte, das Kernerhaus mit zahlreichen Originalen, u.a. medizinischen Geräten, liegt auf demWeg zur Burg und kann besichtigt werden. Nicht weiterfahren, ohne im Steinernen Album zu blättern! Auf der Weibertreu lohnt der Blick in ein ungewöhnliches Gästebuch, das „Steinerne Album“ im Dicken Turm. Theobald Kerner, Justinus Kerners Sohn, hat es als einzigartige Hommage an die Gäste seines Vaters geschaffen. In die Burgmauern sind die Namen prominenter Besucher eingemeißelt, von der Crème de la Crème der Romantik bis zu Königin Olga von Württemberg. Erinnerung an Eduard Mörike 42
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