schätze entdecken | reisetipps für die burgenstraße 2023

Bayreuth, insbesondere für die großartigen Bauten und Anlagen aus der Zeit der Markgräfin Wilhelmine bekannt, kann mit sechs Schlössern aufwarten. In der Maximilianstraße, mitten in der Stadt, liegt das Alte Schloss, bis 1753 Residenz der Bayreuther Markgrafen und heute Sitz des Finanzamtes. In der Fürstengruft der angrenzenden Schlosskirche sind die Sarkophage des Markgrafen Friedrich und seiner berühmten Gattin zu sehen. Vom Türmerstübchen im Glockenturm eröffnet sich ein schöner Rundblick bis zur Fränkischen Schweiz und zum Fichtelgebirge. Die Schlosskirche ist täglich geöffnet. Das Neue Schloss in der Ludwigstraße gilt als Musterbeispiel des „Bayreuther Rokoko“. An seiner Gestaltung hatte Markgräfin Wilhelmine großen Anteil. „Ich habe mir das Vergnügen gemacht, den Plan meines Palastes Bayreuth selbst zu entwerfen“ schreibt sie an ihren berühmten Bruder, Friedrich den Großen. So kreierte sie das Spiegelscherbenkabinett und das Alte Musikzimmer, die neben dem Palmenzimmer und dem Japanischen Zimmer zu den Höhepunkten einer Schlossbesichtigung zählen. Darüber hinaus sind die Sammlung Bayreuther Fayencen, das Markgräfin-Wilhelmine-Museum und die Bayerische Staatsgemäldesammlung sehenswert. Das „Bayreuther Rokoko“ prägt auch das Italienische Schlösschen am Südflügel des Neuen Schlosses, das Markgraf Friedrich bald nach dem Tod Wilhelmines für seine zweite Gemahlin Sophie Karoline erbauen ließ. Der Hofgarten ist eine herrliche, weitläufige Parkanlage mit Wasserläufen, künstlichen Inseln und Statuen der Barockzeit, an dessen nordöstlicher Seite sich Richard Wagners Haus Wahnfried mit dem Grab des großen Komponisten befindet. Etwas außerhalb liegt die Eremitage, deren Geschichte 1715 mit dem „Alten Schloss“ als Mittelpunkt einer höfischen Einsiedelei beginnt. Auch die historische Parkanlage trägt die Handschrift der Markgräfin. Sie erhielt das Gelände 1735 zu ihrem 26. Geburtstag und begann sehr bald mit der Umgestaltung, die europaweit zu einem Meilenstein im Landschaftsgartenbau wurde. Sie baute das „Alte Schloss“ zu einem Sommerschlösschen aus, unter anderem mit dem Spiegelscherbenkabinett, in dem sie ihre Memoiren schrieb. Darüber hinaus bezaubert die Eremitage durch malerische Wasserspiele, die märchenhafte Orangerie mit dem Sonnentempel und ein Ruinentheater. Zwei Schlösser in Privatbesitz, die in den letzten Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, bergen Festspielhaus Sonnentempel in der Eremitage 102

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